(Bitte habt Geduld, diesmal ist es etwas länger geworden, Danke)
Derzeit legen wir aufgrund der Corona-Pandemie den Schwerpunkt unserer Unterstützung der Bevölkerung von Ngala auf das Thema Grundnahrungsmittel.
Hierbei insbesondere für die bedürftigsten Familien und Waisenkinder.
Aktuelles zur Corona-Pandemie in Malawi – Stand 11.5.2020
Die Statistik zeigt nur eine kleine Zahl an Corona-Fällen, jedoch ist die Dunkelziffer unklar, da nur im Umfeld von bekannten Infizierten getestet wird und das auch unzureichend.
Bereits im März wurden die Schulen und Universitäten geschlossen, auf absehbare Zeit wird es keinen Unterricht geben.
Es wurden sämtliche Grenzen abgeriegelt und nur essentielle Gütertransporte dürfen die Grenzen passieren. Die Flughäfen sind geschlossen, Visa werden nicht mehr erteilt.
Unsere Studien- und Arbeitsreise sollte am 21. Mai starten. Die Flüge für die Teilnehmer wurden abgesagt, alles ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Brunnenbau-Projekt liegt auf Eis:
Reise- und Versammlungs-Beschränkungen innerhalb von Malawi bewirken, dass wir zwar die Spendengelder überwiesen haben, das Projekt für den Bau weiterer zwei Brunnen aber nicht begonnen werden kann. Die Vorbereitungs-Meetings können nicht stattfinden, so dass auch nicht klar ist wo gebohrt wird und die LKW mit den Bohrmaschinen dürfen nicht aus Mzuzu (160 km entfernt) rausfahren.
Der vom Präsidenten angekündigte Lockdown wegen Corona-Prävention (so sinnvoll das auch ist) mit „du musst zuhause bleiben und es gibt nur noch eingeschränkte Bewegungs- und Arbeitsmöglichkeiten“ führt automatisch dazu, dass die Ärmsten unmittelbar ab dem ersten Tag kaum mehr Einkommensquellen haben. Auch die Ngala Beach Lodge, die uns unterstützt, ist derzeit geschlossen und somit sind alle Angestellten ohne Einkommen.
Unsere Reaktion auf die Situation:
Wir haben (dank Ripple Africa, einer englischen Charity) Flyer zum Verhalten per Whatsapp an über 30 Multiplikatoren verteilt. Diese sind in drei Sprachen: englisch als staatliche Rechtssprache, Chichewa als Nationalsprache der Bevölkerung und Chitonga als regionale Sprache des Stammes der Tonga (auch in Ngala).
Versorgung mit Grundnahrungsmitteln:
Wir unterstützen weiterhin Grundbedürfnisse der Menschen in Ngala, jedoch statt wie sonst mit Trinkwasserbrunnen, nun vorrangig mit ergänzenden Nahrungsmitteln für die Ärmsten.
Wir geben je einen 50kg Sack Mais an 283 der ärmsten Familien in der Landbevölkerung in Ngala zur Vermeidung von Hunger und seinen Folgen.
Dazu brauchen wir ca. 4.000 € um 15 Tonnen Mais zu kaufen und die Logistik zu organisieren.
Das haben wir bereits in emails und auf facebook berichtet bzw. um Spenden gebeten.
Viele haben uns schon unterstützt, deshalb ist bereits mehr als drei Viertel des Geldes als Spenden eingegangen, ganz herzlichen Dank.
Reduktion des Holzverbrauches:
Eine aufstrebende Aktion ist auch der Bau von effizienteren Öfen um dem hohen Holzverbrauch durch die traditionellen 3-Steine Kochstellen entgegen zu wirken. Mehr als die Hälfte kann beim Brennholz zum Kochen gespart werden!
Die ersten 7 „changu changu moto“ – Öfen sind bereits im Einsatz, dank einer Bauanleitung von Ripple Africa. Die Öfen werden durch einen jungen Kellner der Lodge (der derzeit arbeitslos und ohne Einkommen ist) kostenlos gebaut. Wir stellen die Werkzeuge bereit und er wird über Whatsapp-coaching unterstützt. Die Baumaterialien, das sind nur 26 Ziegel, müssen aber vorhanden sein.
Wir bleiben täglich am Geschehen und arbeiten daran, dass wir mit Euch gemeinsam ein wenig dazu beitragen können, die Situation für die Menschen in Ngala auch während der Corona-Pandemie leichter zu machen.
Schwindegg Mai 2020
Malawi-Hilfe Schwindegg e.V.
Die Vorstandschaft